Unser Körper als Spiegel der Seele
Psychosomatik – Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche

Bei etwa einem Drittel der Menschen, die in Praxen und Kliniken untersucht und behandelt werden, findet man keine Erklärung oder nachweisbare Befunde für ihre körperlichen Beschwerden. Doch diese Menschen leiden ganz real unter Schmerzen unterschiedlichster Art, Herzstolpern oder -rasen, Atemnot und Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Reizmagen, Reizdarm), Schlafstörungen, Störungen des Essverhaltens … Häufig spielen psychische Faktoren bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptome eine bedeutsame Rolle. Ziel ist es, die Funktion der Symptome zu verstehen und die Ursache dafür zu finden.

Psychosomatik ist ein medizinisches und wissenschaftliches Fachgebiet, das sich mit dem Zusammenspiel und den Wechselwirkungen von Seele (Psyche) und Körper (Soma) beschäftigt. „Leidet der Leib, muss die Seele mitbehandelt werden“. Zu dieser Erkenntnis gelangte bereits der griechische Gelehrte Sokrates. Das weiß auch der Volksmund, Redewendungen wie „Aufregung lässt das Herz schneller schlagen“ oder „Ärger schlägt auf den Magen“ belegen es.

Schwierige Lebensumstände oder Lebenserfahrungen, verdrängte Gefühle oder auch innerseelische Konflikte können auf Dauer krank machen, so wie umgekehrt auch schwere körperliche Erkrankungen das seelische Gleichgewicht beeinflussen können. Innerer Druck und Anspannung („Stress“), aber ebenso Gefühle wie Ärger oder Angst, setzen bestimmte körperliche Mechanismen in Gang. Auch die Überzeugung, an einer Krankheit zu leiden und krankhaftes Interesse an Gesundheit und Beschwerden oder ein gestörtes Gesundheitsverhalten und dessen Folgen zählen zum Kernbereich der Psychosomatik.

Häufige seelische Erkrankungen die mit körperlichen Beschwerden einhergehen sind Depressionen, Angsterkrankungen, Erschöpfungssyndrome (Burnout), akute und chronische Belastungsstörungen sowie Zwangsstörungen.

Die Depression hat „viele Gesichter“

Die Depression ist eine Erkrankung, die die Gefühlsseite des Seelenlebens betrifft und sich individuell unterschiedlich äußern kann. Stress schlägt dem einen sprichwörtlich auf den Magen, ein anderer bekommt Bluthochdruck und wiederum jemand anders reagiert mit Kopfschmerzen auf akute oder andauernde überfordernde Belastungen. Die Depression ist eine der häufigsten Erkrankungen des Gehirns.

Als typische Symptome einer Depression empfinden Betroffene eine quälende Stimmungsverschlechterung und meistens einen ihnen unbekannten Antriebs- und Energieverlust. Sie haben Zukunftsängste, verspüren Leere und Hoffnungslosigkeit, neigen zu fruchtlosem Grübeln und haben jegliche Freude an ihren vorherigen Interessen verloren. Weitere Symptome einer Depression betreffen vitale Funktionen wie Schlaf, Appetit, Libido oder das Magen-Darmsystem. Häufig kommt es zu körperlichen Beeinträchtigungen mit Kopfschmerzen, Druckgefühlen oder Herzbeschwerden. Ebenso sinken meist Aufmerksamkeit, Konzentration und Merkfähigkeit.

Depression

Burnout: Ausgebrannt und erschöpft

Der Alltag vieler Menschen ist geprägt durch Zeitdruck, Hektik und Schnelllebigkeit. Zudem steigen die eigenen Ansprüche an Leistungsfähigkeit und Flexibilität, während Phasen der Ruhe, des Ausgleichs und der Regeneration immer spärlicher zu werden scheinen. Überforderung, Erschöpfung und letztlich auch psychische und psychosomatische Erkrankungen können die Folge sein.

Unter dem Burnout-Syndrom versteht man einen Zustand totaler körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit.

Zunächst kommt es zu körperlichen Stressreaktionen, wie z. B.

  • Herzrasen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • erhöhtem Blutdruck
  • Schwindelgefühlen
  • Schmerzen im Kopf, Gesicht, Rücken bzw. ganzen Körper

Oft treten auch Ein- und Durchschlafprobleme auf, die die Stressanfälligkeit noch weiter verstärken.

Die möglichen Symptome eines Burnout-Syndroms sind vielfältig und überschneiden sich partiell mit anderen psychischen und psychosomatischen Krankheitsbildern wie der Depression oder Angststörung.

Schlafstörungen
Ein Krankheitsbild mit vielen Gesichtern

Typische Anzeichen für eine Schlafstörung sind

  • Probleme beim Einschlafen
  • Schwierigkeiten, durchzuschlafen
  • vorzeitiges frühmorgendliches Erwachen
  • der normale Ablauf der Schlafphasen ist gestört
  • Müdigkeit am Tage (Hypersomnie)

Entscheidend ist, dass in der Folge die Leistungsfähigkeit am Tag herabgesetzt ist, weil die notwendige biologische Regeneration nicht ausreichend stattfinden kann. Ebenso treten bei Betroffenen neben der ausgeprägten Tagesmüdigkeit auch Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen (Gereiztheit) oder ein „Frieren“ auf.

Möglicherweise liegt die Ursache der Schlafstörung auch in Ihrem Darm.

Diagnostik und Therapie psychosomatischer Erkrankungen in meiner Praxis

Die Aufgabe der Psychosomatischen Medizin ist die Differenzierung ihrer verschiedenen Anteile und eine individualisierte psychosomatische Behandlung. Grundlage meiner Diagnostik bei Depression und Burnout ist Ihre Krankengeschichte (inkl. Befunde, z.B. Labor-, Röntgenbefunde) sowie ein ausführliches ärztliches Gespräch mit Ganzkörperuntersuchung.

Im nächsten Schritt führe ich in Abhängigkeit zu Ihren Beschwerden eine naturkundliche Diagnostik durch, die sich aus den Bausteinen

zusammensetzt. Dadurch gewinne ich einen ersten Überblick über Ihre gesundheitliche Situation und kann die sich anschließende Labordiagnostik (spezielle Blut- und Stuhldiagnostik) auf die notwendigen Untersuchungen beschränken. Gegebenenfalls schließen sich weitere Untersuchungen je nach Krankheitsbild an wie z. B. ein EKG, Schlaflabor-Analyse, Darmspiegelung u. a.

Anhand der Laborergebnisse und in Abhängigkeit von Ihrer persönlichen Situation und Ursache Ihrer Symptomatik setze ich folgende Therapien ein:

Privatpraxis Dr. med. Adrian Stoenescu