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Somatoforme Störungen

Das zeitweise Auftreten körperlicher Beschwerden oder Missempfindungen ist normal. Sie verschwinden in der Regel nach kurzer Zeit von selbst. Sind die körperlichen Störungen dagegen dauerhaft und kann von ärztlicher Seite keine körperliche Schädigung nachgewiesen werden, spricht man von einer somatoformen Störung.

Somatoforme Beschwerden sind vielfältiger Natur. Sie können sämtliche Körperteile betreffen. Häufig werden von Betroffenen beispielsweise Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Magenschmerzen, Übelkeit, Verstopfung, Schwindel, Schweißausbrüche, Herz- und Atembeschwerden genannt. Menschen mit somatoformen Beschwerden sind davon überzeugt, dass ihren Symptomen eine organische Krankheit zugrunde liegt. Sie nehmen sehr häufig Arztbesuche wahr. Die Gedanken kreisen förmlich um die Beschwerden und führen schließlich zu einer gedanklichen Einengung. Dies wiederum kann soziale, private und berufliche Beeinträchtigungen zur Folge haben.

Eine Ursache für eine somatoforme Störung gibt es nicht. Viele Faktoren tragen zur Entwicklung derartiger Beschwerden bei. Vermutet wird ein Wechselspiel zwischen genetischer Veranlagung, biologischen Besonderheiten, Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitung und Aufmerksamkeit sowie Sozialisations- und Lernprozessen.

Wenn organische Ursachen für die körperlichen Beschwerden ausgeschlossen werden können, kann eine psychotherapeutische Behandlung hilfreich sein. Bevorzugt eingesetzt wird heute das Behandlungskonzept der kognitiven Verhaltenstherapie.
 

Wichtige somatoforme Krankheitsbilder:

Somatisierungsstörung: Die betroffenen Menschen leiden seit mindestens zwei Jahren an zahlreichen, wiederholt auftretenden und häufig wechselnden körperlichen Beschwerden. Dabei können alle Körperteile betroffen sein.

Undifferenzierte Somatisierungsstörung: Im Gegensatz zur Somatisierungsstörung sind die Beschwerden noch nicht so zahlreich und noch nicht so lang andauernd.

Hypochondrische Störung: Es besteht beim Betroffenen eine anhaltende Überzeugung, dass eine ernsthafte körperliche Erkrankung vorliegt, die durch die vielfältigen Symptome begründet wird, auch wenn keine medizinische Untersuchung dies bestätigt.

Somatoforme autonome Funktionsstörung: Symptome können einem bestimmten Organsystem zugeordnet werden, das weitgehend oder vollständig über das vegetative Nervensystem versorgt und kontrolliert wird (Herz, Magen-Darm-Bereich, Atmung, Harn- und Geschlechtsorgane).

Anhaltende somatoforme Schmerzstörung: Tritt als andauernder, schwerer und quälender Schmerz, meist in Verbindung mit emotionalen oder psychosozialen Problemen auf.


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Privatpraxis Dr. med. Adrian Stoenescu